Auf dem Weg zu fünf Milliarden

© Jessica Grossmann
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Die Volksbank Dresden-Bautzen eG hat in ihrer Vertreterversammlung am 29. Mai 2024 Bilanz gezogen. Wir sprachen über die Entwicklung der Bank und die aktuellen Herausforderungen mit Vorstandssprecher Thomas Müller.

Sie haben kürzlich die Vertreterversammlung abgehalten. Können die Bankmitglieder mit der Entwicklung der Bank zufrieden sein?
Unsere Vertreterversammlung findet seit der Fusion im Jahr 2017 wechselweise in Dresden und in Bautzen statt. Dieses Jahr waren wir in der Messe Dresden zu Gast. Und die Stimmung bei den anwesenden Vertretern, die unsere 46.125 Mitglieder repräsentieren, war ausgesprochen gut.

Konnten Sie mit guten Zahlen aufwarten?
Ja. Das Jahr 2023 war ein besonderes Jahr. Das Zinsniveau hat sich normalisiert und damit auch das klassische Zinsgeschäft, aus dem wir einen wichtigen Teil unserer Erträge gewinnen. Unseren Kunden konnten wir wieder eine breite Palette von risikolosen Zinsanlagen anbieten. Dies zeigt sich in unserer Bilanz und in den Erträgen für das Jahr 2023. Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit ist im Vergleich zum Vorjahr um 13 Mio. Euro auf 31,7 Mio. Euro gestiegen. Das außerordentlich gute Ergebnis versetzt uns in die Lage das Eigen­kapital der Bank deutlich zu stärken. Wir nutzen also das Ergebnis für die zukunftssichernde Aufstellung unserer Bank. Das freut uns und das freut auch unsere Mitglieder, die mit einer Dividende in Höhe von vier Prozent am Erfolg ihrer Bank partizipieren.

Ein starkes Ergebnis. Wie geht es weiter?
Das Ergebnis des Jahres 2023 bleibt eine Aus­nahme, die auf die besondere Zinsentwicklung zurückzuführen ist. Wir sind gut aufgestellt, um unsere Ziele auch in normalen Jahren zu erreichen. Eine wichtige Rolle spielt dabei das Kunden­geschäftsvolumen, das die gesamte Breite unseres Ge­schäfts mit unseren Kunden abbildet. Zu dem, was in der eigenen Bilanz passiert, also den Kundeneinlagen und den Kunden­krediten, kommt das dazu, was unsere Kunden bei den Partner­unternehmen in der Genossenschaftlichen Finanzgruppe machen. Das sind Fonds bei der Union Investment, Wertpapiere bei der DZ Bank, Einlagen bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall oder unserem Versicherungs­partner R+V. Dazu zählt außerdem das außerbilanzielle Kredit­geschäft, vor allem getragen von Hypotheken­darlehen für private und gewerbliche Immobilien. Dies alles wird von uns betreut. Und dieses Kunden­geschäfts­volumen ist die Basis, um künftige Erträge zu erzielen.

Bitte machen Sie dies mit einigen Zahlen greifbar.
Unsere Bilanzsumme lag zum 31.12.2023 bei gut 2,5 Mrd. Euro. Das Kundengeschäftsvolumen ist auf 4,8 Mrd. Euro angewachsen. Wir arbeiten daran, diesen Wert über die Schwelle von 5 Mrd. Euro zu bringen. Dies folgt unserer Strategie gesund und organisch zu wachsen.

Vorstandssprecher Thomas Müller (rechts) und Vorstand Remo Teichert konnten den Anteilseignern sehr gute Zahlen präsentieren. / © Jessica Grossmann

Was gibt es noch für Neuigkeiten aus der Bank zu berichten?
Thomas Müller Aus dem Blickwinkel unserer Mitglieder und Kunden betrachtet, ist es unser Angebot von persönlicher und digitaler Nähe. Wir nutzen alle Möglichkeiten der Digitalisie­rung, um unsere Prozesse schlanker zu gestalten und um Servicedienste so einfach und kostengünstig wie möglich anzubieten. Auf der anderen Seite investieren wir in unsere Standorte. Hier liegt der Fokus darauf, eine zeitgemäße und angenehme Beratungsatmosphäre zu schaffen. In den letzten zwei Jahren haben wir die Filialen in Wilsdruff, Dresden-Löbtau und Dresden-Seidnitz aufwändig umgebaut und teilweise erweitert. Vor wenigen Tagen konnten wir die umgebaute Filiale in Wittichenau wieder eröffnen. Für unsere Mitglieder und Kunden ist es ein Beleg dafür, dass wir Kundennähe tatsächlich ernst nehmen.

Viele Unternehmen klagen über Personalmangel. Wie sieht das bei Ihnen aus?
Rückschauend betrachtet war unser Personal­stamm über lange Zeit sehr stabil. Dies hat sich etwas geändert. Zum einen, weil inzwischen Mitarbeiter aus starken Geburts­jahrgängen in den Ruhestand gehen, zum anderen aber auch, weil der Arbeitsmarkt, für den, der sich verändern will, in den letzten Jahren günstige Gelegenheiten geboten hat. Wir haben keinen Personalmangel, aber wir müssen aktiv daran arbeiten, dass wir das eigene Qualitätsniveau halten und ausbauen können. Das gelingt uns nicht immer so schnell, wie wir es uns wünschen. Bislang konnten wir alle entstehenden Lücken schließen und uns gut verstärken.

Entwickeln Sie auch eigenen Nachwuchs?
Die Ausbildung zum Bankkaufmann oder zur Bankkauffrau oder ein duales Studium gehören schon immer zu unseren Angeboten. Das Berufsbild verändert sich. Es wird sogar noch anspruchsvoller als in der Vergangenheit. Wir sind froh, dass dies auch von der jungen Generation so gesehen wird; als Chance für eine spannende berufliche Zukunft. Im vergangenen Jahr haben zehn junge Menschen bei uns ihre Ausbildung begonnen. In diesem Jahr werden es fast ebenso viele sein. Auch nach ihrer Ausbildung haben sie gute Chancen für die berufliche Entwicklung in unserem Haus. Mit ihrem Engagement und ihren Ideen werden sie das genossenschaftliche Banking in die Zukunft tragen. Das macht uns sehr zuversichtlich.

www.vbddbz.de

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